Bewährungsstrafe im Maishäckslerverfahren

Der Angeklagte wurde von Richter Dr. Markus Bader zu einer Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt sind. Der Vorwurf des versuchten Totschlags bzw. der Körperverletzung hatte sich durch die Beweisaufnahme nicht bestätigt.

Dem Angeklagten wurde zur Last gelegt, im Zeitraum von März 2019 bis September 2019 im Raum Neustadt an der Aisch entweder allein oder zusammen mit seinem 64-jährigen Bruder auf Maisfeldern Nägel, Hölzer und andere Metallteile deponiert zu haben. Dadurch sollte es teils zu erheblichen Beschädigungen insbesondere von Maishäckslern gekommen sein. Durch die herumwirbelnden Metallteile hätten jedoch auch Personen schwer verletzt werden können, sodass die Anklage vor dem Landgericht auf versuchten Totschlag lautete.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren wegen versuchten Totschlags beantragt, die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Mit entscheidend für das Urteil war die Einschätzung eines Sachverständigen: Durch die auf den Feldern platzierten Gegenstände wäre ein Mensch nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit zu Schaden gekommen. Ein Vorsatz des Angeklagten wurde seitens des Gerichts verneint. Der Angeklagte äußerte sich am letzten Verhandlungstag nicht mehr.