Rapsfungizide: Braucht’s das wirklich?

Der Einsatz von Wachstumsreglern im Getreide stellt mehr oder weniger eine Standardmaßnahme dar. Doch sind derartige Maßnahmen auch im Raps erforderlich? Ausgehend von der Anzahl der uns zur Verfügung stehende Mitteln, drängt sich der Eindruck auf, dass im Frühjahr auch im Raps Fungizide eingesetzt werden sollten, um die Standfestigkeit zu erhöhen.

Doch der Blick auf die bayerischen Versuchsergebnisse seit 2010 gibt einen anderen Eindruck. In 60 Versuchen der letzten Jahren zu dieser Thematik wurde durch eine Fungizidanwendung im Frühjahr – zu Beginn des Längenwachstums – ein durchschnittlicher Ertrag von 50,5 dt/ha erzielt. Im Vergleich dazu wurden in diesen Versuchen 50,8 dt/ha geerntet, wenn diese Behandlung unterblieb. Hieran lässt sich eindeutig ablesen, dass wachstumsregulierende Fungizide – im Frühjahr eingesetzt – in der Regel überflüssig und unwirtschaftlich sind. Dies lässt sich auch sehr schön aus der Abbildung entnehmen, in welcher der bereinigte Mehrertrag einer Fungizidanwendung im Frühjahr zum Knospenstadium dargestellt ist. Der bereinigte Mehrertrag errechnet sich aus Ertragsdifferenz zur unbehandelten Kontrolle minus Fungizid- und Ausbringungskosten.