Landwirtschaft neu denken

Umweltverschmutzer, Tierquäler, ein Bullerbü und der dummer Bauer – das sind laut dem Marktforschungsinstitut Rheingold die Assoziationen, welche den Konsumenten und Konsumentinnen einfallen, wenn sie an die Landwirtschaft denken. Das sehen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf den Jungunternehmertagen in Herrsching aber anders: Sie sind Welternährer, Manager, bewahren die Tradition ihrer Familie und haben eine starke Verbundenheit zur Natur, mit und in der sie täglich arbeiten.

Gegensätzlicher könnte die Wahrnehmung nicht sein, das kritisiert auch Susanne Schulze vom deutschen Bauernverband in ihrer Eröffnungspräsentation. Die zunehmende Distanz zwischen den Konsumenten und der Landwirtschaft macht vielen Bauern und Bäuerinnen große Sorgen. Ihre Lösung: „Umparken im Kopf“, das Kernthema der diesjährigen Jungunternehmertagung. „Das heißt Abschied nehmen“, sagt Schulze: von jahrelang geprägten Überzeugungen und vermeintlichem Wissen. Das heißt auch Mut zeigen, neue Konzepte entwickeln und neu zu denken. Dies sei aber gar nicht so einfach: Der Kontakt zwischen der Gesellschaft und der Landwirtschaft hätte immer weiter abgenommen. Gegenseitiges schuldzuweisen ist fast täglich im Internet zu finden: Die fehlende konstruktive Kommunikation führe zu einem Entwicklungsstillstand. Es mangele an praxisnaher Öffentlichkeitsarbeit.