Schlussverkauf in Russland
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022 hat die Agrarmärkte nachhaltig verändert. Niedrige weltweite Vorräte für Getreide und Ölsaaten und eine unterdurchschnittliche Produktion im Erntejahr 2021 hatten bereits vor Kriegsbeginn die Preise nach oben getrieben. In dieser knappen Versorgungssituation drohte die wichtigste Exportregion der Welt für Getreide und Sonnenblumen auszufallen. Die Folge waren explodierende Preise für Agrarprodukte an den Weltmärkten.
Mit vereinten Kräften der Weltengemeinschaft wurde ein Exportdeal für die Schwarzmeerregion ausgehandelt, mit dem die Ukraine seit Sommer 2022 etwa 22 Mio. t Getreide und Ölsaaten exportieren konnte. Der seit Sommer funktionierende Handel ließ den Kriegsaufschlag auf den Preisen sinken. Gleichzeitig fiel die ukrainische Getreideernte besser aus als geplant, auch der Handel über Straße und Schiene wurde Schritt für Schritt ausgebaut.
Doch je länger der Krieg dauert, umso stärker werden neben dem Leiden der Menschen in der Ukraine auch die Herausforderungen für den Ackerbau sichtbar. Flächen wurden annektiert oder sind zerstört. Es fehlt an Geld, Betriebsmitteln, Mitarbeitern und Technik. Auch die Infrastruktur ist teils zerstört. Zum Teil sind die Maisflächen des vergangenen Jahres noch nicht geerntet. Für 2023 ist daher mit einem starken Produktionseinbruch für die Ukraine zu rechnen.
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