Wettbewerb und Risiko lassen die Preisspanne wachsen

Beim Raps sind die aktuellen Preisnennung in Abhängigkeit der Transportkosten bis zum Verarbeiter und dem regionalen Wettbewerb von 420 bis 440 €/t kostendeckend. Ratsam ist, einen Teil der zu erwartenden Produktion 2024 zu kontrahieren und für die Restmengen der Ernte 23 die Vermarktung fortzusetzen.

Beim Weizen hat die Nachfrage nach eingelagerter Ware und für die heranwachsende Ernte leicht zugenommen. Auch auf dem Ölsaatenmarkt ist ein positiver Trend erkennbar. In Abhängigkeit der Region und der Qualität liegen die Gebote sehr weit auseinander. Allein beim Brotweizen mit 12 % Protein reichen die Gebote von 180 bis 200 €/t für die Ernte 24. Hintergrund der hohen Differenzen ist neben der Distanz zu den Verbrauchszentren der unterschiedliche regionale Wettbewerb als auch eine abweichende Berücksichtigung des Risikos in den Kalkulationen des Handels.

Daher ist die Verkaufsempfehlung bei Getreide deutlich schwieriger. Bei einer durchschnittlichen oder niedrigen Preisdifferenz zur Börse in Paris sollten erste Kontrakte abgeschlossen werden, ei einer hohen Differenz empfiehlt es sich zu warten. In der aktuellen Situation sind zur Risikoglättung Durchschnittspreismodelle auf Basis der Kursentwicklung in Paris vorteilhaft. Hierbei werden zum einen möglichen Marktrisiken Rechnung getragen, zum anderen die Teilhabe an einer möglichen Kurssteigerung offengehalten.