Mit Pflanzhacke und Motorsäge

Normalerweise würde ich den nicht nehmen. Der hat einen Zwiesel”, sagt der Prüfling mit Blick auf ein kleines Bäumchen, das zwei gleich starke Triebe hat. „Man könnte aber versuchen, ihm einen Trieb zu nehmen”, sagt der junge Landwirt und deutet mit zwei Fingern an, wo er den Schnitt ansetzen würde. Schließlich soll der Baum später gerade wachsen und nicht zwei Stämme ausbilden. Der Prüfer nickt und schreibt sich das Ergebnis auf. Dann wird der Baum vor dem Landwirtschaftsamt eingesetzt. Die Beurteilung von Pflanzgut ist ein Teil des Forstlichen Wettbewerbes, den das Landwirtschaftsamt Ebersberg alle zwei Jahre durchführt. Teilgenommen haben heuer etwa 70 Prüflinge, alle aus Ausbildungsbetrieben der Landkreise Ebersberg, Erding, Freising sowie München Stadt und Land und einige Gäste, die dafür eine weite Anreise in Kauf nahmen.

Pflanzenbeurteilung und Fällschnitt, die persönliche Schutzausrüstung richtig überprüfen, Fehlersuche bei der Motorsäge, und Stockaudit waren die Stationen, an denen Punkte gesammelt werden konnten.

Vorangegangen war ein allgemeiner Wissenstest. Stockaudit deswegen, weil man einem Baumstumpf noch ansieht, ob der Baum fachkundig gefällt wurde, oder ob die Aktion auch lebensgefährlich hätte werden können. „Das ist wichtig, wenn der Lehrling oder aber der Opa noch mal im Wald mitarbeitet“, erklärt Astrid Fischer, Revierleiterin im Forstrevier Ebersberg. Immer wieder passieren bei Waldarbeiten tödliche Unfälle, auch im Landkreis Ebersberg. Umso wichtiger seien eine intakte Schutzausrüstung und fachliche Kenntnisse.