Kranke Katzen gekauft – was tun?

Am nächsten Tag stellte die Käuferin zu Hause fest, dass es den Katzen nicht gut ging. Frau A schickte eine WhatsApp-Nachricht an Frau B, die sich jedoch nicht mehr meldete. Daraufhin brachte die Käuferin die Katzen zur Tierärztin: untergewichtig und schlecht gepflegt, lautete deren Diagnose.

Eine dehydrierte Katze wurde sogar kurzfristig in der Tierklinik aufgenommen. Für die Behandlung beider Tiere zahlte Frau A 728 Euro und forderte den Betrag von Frau B. Die Ex-Tierhalterin bestritt jedoch, dass es hier um einen akuten Notfall gegangen war und zahlte nicht: Frau A hätte die Katzen zurückbringen sollen, dann hätte sie selbst für eine Behandlung gesorgt.

So sah es auch das Landgericht Lübeck (14 S 92/21). Die Käuferin hätte der Verkäuferin Gelegenheit geben müssen, selbst tätig zu werden. Anspruch auf Schadenersatz für die Arztkosten hätte Frau A nur, wenn es sich um einen Notfall gehandelt hätte, bei dem ein Tierarzt sofort hätte eingreifen müssen. Dass sie im Sinne des Tierwohls die Katzen auf der Stelle in die Tierklinik bringen musste, habe Frau A zwar behauptet. Doch die behandelnde Tierärztin habe einen Notfall nicht bestätigt.