Özdemir steht beim Wolf nicht im Weg
Den hohen Schutzstatus des Wolfes sieht Bundesagrarminister Cem Özdemir als überholt an. Das sagte er auf dem Deutschen Bauerntag in Cottbus vergangenen Donnerstag. „Ich werde mich nicht in den Weg stellen, wenn der Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene abgesenkt werden soll“, ließ er die Delegierten wissen. Der Wolf habe in der Landwirtschaft nichts verloren. Ein Wolfschutz mit Zäunen auf Almen und Deichen funktioniert laut Özdemir nicht. Damit stellt er sich klar gegen die Auffassung von Naturschutzverbänden, die im wesentlichen auf Zäune und Hunde als Herdenschutz setzen. Er ließ in seiner Rede aber offen, ob er sich auch bei der zuständigen Umweltministerin und Parteikollegin Steffi Lemke für ein Absenken des Schutzstatus stark machen wird. Lemke ist bisher strikt gegen einen niedrigeren Schutzstatus.
Die Novelle des Tierschutzgesetzes mit der zehnjährigen Auslauffrist für die ganzjährige Anbindehaltung sowie die Ausnahme Kombihaltung hält der Agrarminister für einen fairen Kompromiss zwischen Tierschützern und Landwirten.
Unternehme Deutschland nichts gegen das gängige Schwänzekupieren bei Ferkeln, drohe ähnlich wie bei der Düngeverordnung ein EU-Vertragsverletzungsverfahren. Schließlich dulde das EU-Recht die bisherige Praxis nicht. In der anschließenden Diskussion widerlegte der westfälisch-lippische Bauernpräsident Hubertus Beringmeier Özdemirs Aussagen.
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