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Kahlschlag für Nachbarsbäume

Ein Fachunternehmen pflegt regelmäßig Bäume und Sträucher. Mit dem Nachbarn B hatte es schon öfter Streit wegen einiger Gehölze gegeben. Immer wieder forderte er den Gärtner auf, die Bäume stärker zurückzuschneiden, weil sie sein Grundstück verschatteten: Vor allem ging es um eine Birke – 1,3 m neben dem Zaun – und einen Kirschbaum, der 3 m entfernt stand.

Bei einem Telefongespräch erlaubte Frau A dem Nachbarn, die Äste zu kürzen, die in sein Grundstück hineinragten. Damit begnügte sich B jedoch nicht: Während ihrer Abwesenheit stieg er über den Zaun und verpasste beiden Bäumen eine derartige Radikalkur, dass der Gärtner erklärte, den Rückschnitt würden sie wohl nicht überleben. An der Birke blieb kein einziges Blatt hängen, den Kirschbaum schnitt B kurz vor der Ernte fast kahl.

Das Schnittgut ließ er liegen, es zu entsorgen, kostete Frau A 418 €. Dafür und für die Wiederherstellung der Bäume verlangte Frau A vom Nachbarn rund 35 000 € Schadenersatz: Die Gehölze seien so geschädigt, dass sie sich nicht wieder erholen würden. Der Sichtschutz sei dahin und zugleich Lebensraum für Vögel und andere Tiere. Das Landgericht (LG) Frankfurt gestand Frau A nur 4000 € Ausgleich zu.

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