Kein Patentrezept für Trockenlagen

Mit dem Klimawandel wird es bei uns nicht einfach nur ein bisschen wärmer oder ein bisschen trockener – unser Wetter wird schlichtweg chaotischer“, mit diesen Worten ist Bernhard Schauberger von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) direkt im Thema. Er steht vor rund 80 Landwirten und Vertretern der Agrarbranche. Sie alle sind nach Schwarzenau gekommen, um sich die Zwischenergebnisse des Forschungsprojektes „Erfolgreiche Ackerbaustrategien in bayerischen Trockenlagen (Eratro)“ anzuhören. Schauberger leitet das Projekt und erklärt, warum bei uns die Wetterextreme zunehmen werden. Die Kurzerklärung: Der Jetstream, der unser Wetter wesentlich beeinflusst, ändert sich.

Der Jetstream ist ein sehr kräftiger Windstrom, der rund um die Erde weht. Er verschiebt Hoch- und Tiefdruckgebiete. Angetrieben wird er durch den Temperaturunterschied zwischen Äquator und Nordpol. Doch durch die Erderwärmung wird dieser Temperaturunterschied geringer – und der Jetstream langsamer und schwächer. Dementsprechend verweilen die Hoch- und Tiefdruckgebiete länger an einer Stelle. Bei uns kommt es dann zu längeren heißen und trockenen Phasen oder eben zu einer längeren Regenphase.

Eine Datenauswertung für Deutschland zeigt, dass sich die Niederschlagsmenge in den letzten Jahrzehnten kaum verändert hat. „Das könnte auch in Zukunft ähnlich aussehen“, erklärt Schauberger. Aber durch steigende Temperaturen, Wetterextreme und eine veränderte Niederschlagsverteilung werde der Ackerbau dennoch anspruchsvoller. „Sie sehen also, dass die Anpassung an den Klimawandel kompliziert ist“, verdeutlicht Schauberger.