Silvester ist für Tiere purer Stress

Chris Homburg ist Rinderhalterin in Bischofsgrün – ihre Rinder stehen in einem offiziellen Demonstrationsbetrieb für Herdenschutz des Deutschen Verbands für Landschaftspflege. Auf ihrer Weide zeigt sie, wie Hunde zum Schutz von Rindern eingesetzt werden können. Dies stellt eine besondere Herausforderung dar, denn Herdenschutz bei Rindern unterscheidet sich stark von dem bei Schafen. Ihre Arbeit leistet vor Ort zudem einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung von artenreichem Grünland und seltenen Tierarten wie dem Raubwürger.

Doch gerade an Silvester wird die Idylle durch unkontrollierte Böllerei gestört. Der Lärm von Feuerwerk verursacht bei Homburgs Tieren starken Stress. „Es ist sehr belastend für uns“, erzählt Chris Homburg im Wochenblatt-Interview. „Wir würden eigentlich auch gern mal an Silvester feiern, aber wir müssen bei den Tieren draußen sein, die sichtlich Stress haben.“ Die Tierhalterin ist im Umgang mit Rindern und Hunden durchaus erfahren. Dennoch hat sie zum Jahreswechsel alle Hände voll zu tun – nicht nur direkt in der Silvesternacht.

„Die normale Böllerei von vernünftigen Menschen ist nicht das Problem“, erzählt sie. „Aber manche fangen schon um die Weihnachtszeit an und versetzen die Tiere über einen geraumen Zeitraum in Angst und Schrecken.“ Dabei könne sie sich dazu auch nicht mit Nachbarn absprechen. „In der Urlaubsregion knallen auch Fremde, Urlauber, sodass man sich nicht wirklich drauf einstellen kann. Letztes Jahr war es wirklich schlimm.“