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Mäuse bringen Krankheiten mit

Bestimmte Nagetiere etwa Spitzmäuse können Erreger auf Menschen und Tiere übertragen und u. U. schwere – mitunter tödliche – Erkrankungen hervorrufen. Zu den auch in Bayern vorkommenden Zoonoseerregern zählen Hantaviren, das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) sowie Bakterien der Gattung Leptospira (Erreger der Leptospirose) und Francisella tularensis (Erreger der Hasenpest/Tularämie).

  • Hantavirus-Erkrankung: In Deutschland verläuft eine Hantavirus-Infektion meist mild bis moderat. Die Leitsymptome sind hohes Fieber, Muskelschmerzen, Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und akutes Nierenversagen. Generell ist davon auszugehen, dass ein großer Teil der Hantavirus-Infektionen mit unspezifischen Symptomen verläuft und unerkannt bleibt. Als Reservoir und Überträger fungiert die Rötelmaus (Myodes glareolus). Die Häufigkeit von Infektionen beim Menschen unterliegt jährlichen Schwankungen. In Bayern werden sie in folgenden Regionen verstärkt beobachtet: Main-Spessart/Aschaffenburg, die Schwäbische Alb (der bayerische und der baden-württembergische Teil) sowie Teile des Bayerischen Waldes. Hantaviren werden von infizierten Nagetieren über Speichel, Urin und Kot ausgeschieden und können darin einige Wochen infektiös bleiben. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt v. a. durch das Einatmen virushaltiger Stäube.
  • Bornavirus (BoDV-1)-Erkrankung: Infektionen mit dem Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) – landläufig „Bornavirus“ bezeichnet – treten beim Menschen nur äußerst selten auf, verlaufen aber in der Regel tödlich. Jährlich werden dem Robert Koch-Institut bis zu 6 akute Fälle beim Menschen gemeldet. Das Hauptvorkommen für BoDV-1 liegt in Bayern. BoDV-1-Erkrankungen beginnen beim Menschen meist unspezifisch mit grippaler Symptomatik. Danach entwickeln Betroffene eine schwere Enzephalitis (Gehirnentzündung). Das einzige gesicherte Reservoir für BoDV-1 ist die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon). Sie scheidet das Virus u. a. über Urin, Kot und Speichel aus. Der natürliche Übertragungsweg ist bisher nicht geklärt.
  • Leptospirose: Ein Großteil der Leptospirosen verläuft ohne bedeutende Symptome oder mit milder grippaler Symptomatik, deshalb ist die Dunkelziffer bei dieser Erkrankung mutmaßlich sehr hoch. Es können jedoch auch lebensbedrohliche Krankheitsverläufe mit inneren Blutungen, Leber- und Nierenversagen (Morbus Weil) vorkommen. Kleinsäugern, insbesondere Nagetieren, kommt dabei die größte Bedeutung zu. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der Regel durch den direkten Kontakt mit dem Urin infizierter Tiere oder indirekt über mit Urin kontaminiertes Wasser oder kontaminierten Schlamm. In den menschlichen Organismus gelangen die Bakterien dann über kleinere Hautverletzungen sowie über die Schleimhäute von Auge, Mund oder Nase. Die Leptospirose tritt vor allem in den Sommermonaten und im Frühherbst auf.
  • Tularämie (Hasenpest): Die Tularämie, auch als Hasenpest bezeichnet, ist eine eher seltene Zoonose (Bayern 2024 , 70 Fälle). Verschiedene Kleinsäuger wie Hasen, Kaninchen und Nagetiere bilden das Reservoir für das Bakterium Francisella tularensis. Es wird aber auch in blutsaugenden Gliederfüßern (z. B. Bremsen, Mücken, Zecken) sowie in der Umwelt (z. B. Erde, Wasser) nachgewiesen. Der hochinfektiöse Erreger wird durch Haut- oder Schleimhautkontakt mit infektiösem Tiermaterial, durch den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem kontaminiertem Fleisch/ Lebensmitteln, Aufnahme von kontaminiertem Wasser oder Inhalation von erregerhaltigem Staub sowie den Stich oder Biss von infizierten Gliederfüßern auf den Menschen übertragen. Das Krankheitsbild ist unspezifisch. Neben grippalen Symptomen kann es Geschwüre an der Eintrittsstelle, Lymphknotenschwellungen sowie auch Augen- und Lungenentzündungen umfassen. Selten kommen auch schwere Verlaufsformen mit Meningitis (Hirnhautentzündung) oder Sepsis („Blutvergiftung“) vor.

Wie schütze ich mich?

Bisher gibt es keine Impfung, die vor Infektionen mit den vier genannten Erregern schützen. Daher sollten strikte Hygieneregeln eingehalten werden: Generell sollte der Kontakt zu Tierkadavern vermieden werden, ebenso wie Staubentwicklung bei Reinigungsarbeiten durch vorheriges Befeuchten. Tragen Sie bei Nagerbefall FFP2/FFP3-Maske und Einmalhandschuhe. Nach der Arbeit Duschen, Haare und Kleidung waschen. Bei den bakteriellen Erkrankungen Leptospirose und Tularämie/Hasenpest sollte man schnell eine Therapie mit Antibiotika einleiten.

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