Die Töchter des Geistbeckbauern – Jahre des Säens

Was bisher geschah: Im Gesangsunterricht von Pfarrer Eckel ging es auch um die Unterstützung des Kirchenchors bei besonderen Anlässen. Ein solcher stand nun bevor, die Jubiläumsfeier zum 60. Herrentag und 10. Frauentag der Anstalt.

Zu dem Ereignis würden sich Münchner Bürgerinnen und Bürger im Kloster Indersdorf versammeln, um der Anstalt Spenden zu überreichen, die vornehmlich den Waisen zugutekommen sollten, die aber auch die Schule insgesamt maßgeblich unterstützten. Die Kinder hatten an diesem besonderen Tag ihr erworbenes Wissen und Können unter Beweis zu stellen. Es gab allerlei Tanz- und Theateraufführungen, und vor allem die Buben turnten vor. Das Schulorchester brachte einstudierte Stücke zum Vortrag, die Schneiderarbeiten der Mädchenklassen wurden ausgestellt … und dergleichen mehr. Schon seit Tagen herrschte im ganzen Kloster große Vorfreude.

Auch Wally ließ sich von der Aufregung anstecken, zumal sie schnell erkannt hatte, dass der Schulchor weitaus glanzvoller war als der Kirchenchor in Deimhausen und dass sie dennoch eine strahlendere Stimme hatte als die meisten hier. Auch Pfarrer Eckel hatte ihr Talent erfreut zur Kenntnis genommen. Er hatte sie und Resi vor der ersten Stunde nach vorn gebeten und aufgefordert, etwas vorzusingen, um die Stimmen der beiden zu prüfen. Resi hatte dem Singen noch nie sehr viel abgewinnen können und trug eher lustlos das „Ave Maria“ vor.