Die Töchter des Geistbeckbauern – Jahre des Säens

Was bisher geschah: Wally bestieg den Alten Peter, um den Blick über die Stadt zu genießen.

Weiter ging es mit einer deutlich steileren Holzstiege. Zum Glück war Wally solche halsbrecherischen Treppen gewöhnt. In vielen alten Bauernhäusern ging es steil hinauf zu den oberen Räumen, und im Stadel waren Leitern an der Tagesordnung. Allerdings ging es dort nur ein paar Meter in die Höhe. Hier dagegen reihte sich eine an die andere. Immer höher und immer noch steiler ging es hinauf. Zum Festhalten gab es lediglich eine wackelige Holzkonstruktion, und wenn man nach unten blickte, hatte man das Gefühl, als müsste man jeden Moment zwischen den Brettern hinabstürzen.

Nach einer Weile blieb Wally auf einem der Absätze stehen und überlegte, ob sie nicht wieder hinuntersteigen sollte. Wenn sie wenigstens hätte einschätzen können, wie weit es noch hinaufging! So hingegen wusste sie nicht, ob sie dem Ziel schon nah war oder noch weit davon entfernt. Es kam ihr vor, als müsste die halbe Stunde bis zur Schließung des Turms längst vergangen sein. Schweißüberströmt klammerte sie sich an ein Holzgitter, das die Stiege von dem Abgrund trennte, der in der Mitte klaffte. Vorsichtig lugte sie hinab und stellte fest, dass man nicht bis zur Erde schauen konnte, weil dazwischen immer wieder Plattformen und Absätze der Treppe die Sicht verwehrten. Aber sie war froh, dass es so war.