Einen Tag weg von der Arbeit

Unruhig blickten die Landfrauen im Beccult – Pöckings Haus der Bürger und Vereine – nach draußen und warteten auf den Ehrengast des Landfrauentags: „Wo bleibt die Fürstin?“ Still und leise ist Gloria von Thurn und Taxis dann während einer anderen Rede auf die Bühne geschlichen und hat ihren Auftritt zelebriert. Als weitere Ehrengäste saßen Bundestagsabgeordneter Michael Kießling, Landrat Stefan Frey und BBV-Kreisobmann Georg Holzer im Publikum. Für Unterhaltung sorgten der Landfrauenchor sowie „Ois ohne Noten“.

Die Fürstin lobte die Bodenständigkeit der Landfrauen. „Das löst bei mir immer ein Wohlgefühl aus“, sagte die 65-Jährige. Landwirt sei der natürlichste Beruf des Menschen – und gelebte Kultur. „Land zu haben, Viecher zu haben, Nahrungsmittel herzustellen.“ Doch es kann auch anders laufen: Wenn die Landwirtschaft nicht mit den eigenen Familienmitgliedern bewältigt werden könne, der Agronom auf Fremde angewiesen sei, werde sie unrentabel, müsse verpachtet werden. Oder: „Man trifft auf die fünfte Fruchtfolge: Bauland.“

Seit dem Rückzug von Sonja Frey stehen die Starnberger Landfrauen ohne Vorsitzende da. Den Landfrauentag organisierten die stellvertretende Kreisbäuerin Annette Drexl und die BBV-Vorstandschaft. „Erholung – einen Tag weg von der Arbeit“, das ist die Bedeutung des Landfrauentags für Drexl. Zudem sei es eine Genugtuung, Gesichter zu sehen, die man selten trifft, obwohl man es sich stets vornehme. Ihr Motto des Tages lautet deshalb: „Kemma wieda zam, dass ma a paar scheene Stunden ham.“