Bauernproteste: Landwirt verurteilt

Der Junglandwirt wurde von einem Gericht in Biberach zu sechseinhalb Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Außerdem muss er eine Geldauflage von 3.000 € an das Deutsche Rote Kreuz bezahlen. Das berichtet die „Schwaebische.de“. Der zuständige Richter sah die Tatbestände der Nötigung, des Landfriedensbruchs sowie des Widerstands und tätlichen Angriffs gegen Polizeibeamte als erwiesen an.

Nach eigenen Angaben hatte sich der Nebenerwerbslandwirt am 14. Februar 2024 kurzfristig entschlossen, an den Bauernprotesten anlässlich einer Parteiveranstaltung der Grünen in Biberach teilzunehmen. Videoaufnahmen des ZDF und der Polizei zeigten, dass der 31-Jährige im Laufe des Geschehens mehrere Steine auf eine Straße legte, um die Durchfahrt einer Fahrzeugkolonne des damaligen Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir zu verhindern. Weitere Aufnahmen zeigten ihn, wie er im Tumult mit der Bereitschaftspolizei Göppingen einen Beamten schubste und sich den Anweisungen der Polizei widersetzte.

In der Verhandlung zeigte sich der Landwirt nach Darstellung der Schwaebischen reumütig. Die Aktion sei „blöd und übertrieben“ gewesen. Er habe sich dafür geschämt, abends in den Fernsehnachrichten zu sehen gewesen zu sein, so der Angeklagte. Die Staatsanwältin forderte sieben Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung zuzüglich einer Geldauflage von 4.000 €. Davon wich der Richter nur leicht ab. Der Verteidiger des Landwirts hatte auf eine Geldstrafe plädiert. Der Junglandwirt, der selbst in der Feuerwehr, dem DRK und dem Kirchengemeinderat aktiv ist, will das Thema mit dem – noch nicht rechtskräftigen – Urteil für sich abschließen.