Wenn die Praxis auf die EU-Politik trifft

Seit dem 10. Juni 2024 ist für Christine Singer und Stefan Köhler ein neues Politik-Zeitalter angebrochen. Die bayerische Landesbäuerin und Unterfrankens BBV-Präsident wurden ins EU-Parlament gewählt. Singer trat als Spitzenkandidatin der Freien Wähler an, Köhler war auf dem sechsten Listenplatz der CSU zu finden.

Köhlers Tage sind inzwischen strikt durchgetaktet. Frühstück, Mittag- oder Abendessen finden oft bei Veranstaltungen und Sitzungen statt. Für das Gespräch mit dem Wochenblatt hat er sich trotzdem gut 45 Minuten Zeit genommen, und das zu Beginn einer Sitzungswoche des Europaparlamentes im Mai. Köhler ist vor einem Jahr über die CSU-Liste ins EU-Parlament gewählt worden. Es ist seine erste Legislaturperiode. „Ich lerne jeden Tag dazu“, zieht er eine Zwischenbilanz. Die Abläufe innerhalb der EU-Institutionen waren für ihn oft schwierig nachzuvollziehen. Doch inzwischen fühlt er sich so richtig angekommen in Brüssel und Straßburg, den beiden Arbeitsorten eines EU-Abgeordneten. Während in Brüssel vor allem Ausschusssitzungen stattfinden, tagt das EU-Parlament in der Regel in Straßburg. Köhler sitzt im Umwelt- und Agrarausschuss. Da wartet viel Arbeit auf ihn.

Aber er freut sich, dass er in seiner Fraktion, der Europäischen Volkspartei (EVP), für beide Ausschüsse gewählt wurde. Umwelt und Landwirtschaft gehören für Köhler zusammen, und sind keine Gegensätze. „Ich wurde als Neuling herzlich in der CDU/CSU-Gruppe aufgenommen“, schildert Köhler. „Der faire Umgang miteinander und die Zusammenarbeit sind hervorragend.“ Das erleichterte Köhler den Start auf dem EU-Parkett.