MKS: Die Rückkehr der Seuche

Am Freitagmittag kam die Meldung, die die gesamte deutsche Rinder- und Milchbranche aufschreckte: Nach 36 Jahren ist die Maul- und Klauenseuche zurück! Drei Wasserbüffel einer Herde in Brandenburg sind daran verendet, der Rest der Herde wurde gekeult. Weitere wichtigen Eindämmungsmaßnahmen wurden sofort getroffen und trotzdem hat die Seuche die Welt der Tierhalter in Deutschland auf den Kopf gestellt. Denn MKS ist so sehr ansteckend, dass sie zu den am meisten gefürchteten Tierseuchen überhaupt zählt.

Betroffene Märkte reagierten sofort (siehe S. 11). Änderungen in den Warenströmen und Einschränkungen im Drittlandsexport erwartet Dr. Hans-Jürgen Seufferlein vom VMB. Etwa 15 % der bayerischen Milch gehen in Drittländer. Für den EU-Raum hingegen ist er optimistisch, und auch beim Inlandsabsatz befürchtet er keine gravierenden Einbrüche, sagte Seufferlein auf Anfrage. Zum Glück habe man am Milchmarkt eine Entwicklung „nach vorne“ und die Lager seien ziemlich leer.

Im praktischen Fall der Molkerei Frischli in Eggenfelden sieht das so aus. Über zwei Milliarden abgepackte Portionen Kaffeesahne verlassen alljährlich die Bänder der Molkerei, weltweit gehört der Molkereistandort damit zu den Marktführern. Wie auch die anderen hier hergestellten Produkte handelt es sich um pasteurisierte Ware – eine Belastung durch das MKS-Virus ist damit ausgeschlossen. Dennoch: Ein Exportverbot von Milchprodukten würde das Unternehmen schwer treffen und damit auch die Landwirte.