Schlachter unter Druck
Eine Leberkässemmel vom Dorfmetzger gehört in Bayern zum Alltag. Doch wie lange noch? Immer mehr Metzgereien und Schlachthöfe stehen vor dem Aus. Der Schlachtkonzern Vion hat sich aus Süddeutschland zurückgezogen. Der Landwirtschaftsausschuss widmete sich am Mittwoch auf Antrag der Grünen der angespannten Lage der Branche.
Dabei zeigte sich: Noch gibt es bayernweit rund 1600 zugelassene Schlachtbetriebe, darunter Hofmetzger, mittelständische Betriebe und industrielle Zerlegungsstätten. „Im bundesweiten Vergleich steht Bayern gut da“, betonte die stellvertretende Ausschussvorsitzende Petra Högl. Doch die Entwicklung bereitet Fachleuten Sorgen. Immer wieder müssen Schlachthöfe aufgeben, weil sie unrentabel geworden sind oder das Kapital für notwendige Sanierungen fehlt.
Besonders hart trifft es die selbst schlachtenden Metzgereien, die traditionell das bayerische Fleischerhandwerk prägen. Von den rund 1100 Betrieben könnten nur drei Viertel weitermachen. Der Rest werde aufgeben, prognostiziert Lars Bubnick vom Landesinnungsverband des bayerischen Fleischerhandwerks. Die Gründe: fehlendes Personal, wachsende Bürokratie und wirtschaftlicher Druck.
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