Hirschrudel richten großen Schaden an

Rotwild hat im Truppenübungsplatz Hohenfels ideale Lebensbedingungen und dementsprechend vermehrt es sich. Wenig erfreut darüber sind die Land- und Forstwirte in den angrenzenden Orten wie zum Beispiel Reichertswinn im Gemeindebereich Velburg. Da scheint es den Hirschen besonders gut zu gefallen, denn immer wieder werden dort drei Rudel unterschiedlicher Größe gesichtet, die Schäden in Wald und Flur verursachen. Das größte sichtete kürzlich Gerhard Braun, als er am späten Nachmittag mit dem Traktor auf dem Weg in den Wald war. Er zählte 59 Tiere und man hätte ihm wohl kaum geglaubt, hätte er nicht mit dem Smartphone ein kleines Video gedreht.

Rotwild ist man wegen der Nähe zum Truppenübungsplatz Hohenfels gewohnt, aber dass die Hirsche in solch großen Rudeln und regelmäßigen Zyklen kommen, wie Gerhard Braun sie gezählt hat, ist neu. Jagdvorsteher Michael Federhofer: „Es wird von Jahr zu Jahr schlimmer und die Schäden in Wald und Flur größer.“

So hatte er im letzten Jahr viereinhalb Hektar Raps ausgesät von dem letztendlich nichts übrig blieb. Raps ist anscheinend ein besonderer Leckerbissen, denn bei Landwirt Christian Scheuerer sieht es heuer nicht besser aus, die Wintergerste von Gerhard Braun ist komplett zertrampelt. Schaden erleidet auch das Grünland, bei dem normalerweise der erste Schnitt der beste ist. Fragt man die Reichertswinner Milchbauern, dann ist das für sie der schlechteste Schnitt, weil sich die Hirsche im Winter und im Frühjahr darin tummeln und es dauert, bis das Gras wieder antreibt.“ Fast kein Feld am Waldrand, das nicht ähnliche Trittspuren aufweist.