Jeder Punkt repräsentiert 200 ha Wald

Seltsame Piepstöne, wie die eines Geigerzählers, in der Stille in feuchtkalter Luft auf 1150 m im Staatswald bei Sonthofen, dazu Männerstimmen: „23,2 Höhe, Zersetzung 4, Minimum 12, Maximum 14“… Ein weiterer Mann ist mit Einbeinstativ und Ultraschallgerät unterwegs. Was wie die Suche nach einer Fliegerbombe anmutet, ist schlicht und ergreifend die Bestandsaufnahme im Rahmen der 4. Bundeswaldinventur (BWI). Was passiert dabei eigentlich?

Seit einigen Wochen findet diese Inventur im Landkreis Oberallgäu statt. Josef Graf und Adrian Valerius sind zwei von insgesamt 19 speziell geschulten Förstern der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), die über zwei Jahre hinweg die Daten für die Waldinventur erheben. Ausgestattet mit einer Vielzahl von Hightech-Messgeräten sollen Bäume an verschiedenen Inventurpunkten promillegenau vermessen werden.

Josef Graf, den Adrian Valerius begleitet, ist der „alte Hase“ im Team. Schon vor zehn Jahren war er mit von der Partie und kennt die Gegebenheiten vor Ort. Er sucht mit dem Metalldetektor nach einem vergrabenen Inventurpunkt, um welchen herum bereits vor zehn Jahren die Bäume vermessen wurden. Immer wieder blickt er dazu auch auf eine Karte, bis der Punkt gefunden ist. Dann beginnen die Messungen, die Adrian Valerius vornimmt und deren Ergebnisse Graf in einen Laptop verschlüsselt eingibt.