Schade um die Tradition
Es ist jedes Jahr ein Fest, wenn im September das Vieh von den Alpen hinunter ins Tal getrieben wird. Doch damit ist jetzt in Maierhöfen Schluss. Und zwar wohl endgültig. Das haben Thomas Holzer vom Viehscheidverein und Alpmeister Herbert Mader von der Weidegenossenschaft Meierhöfen bestätigt. Die Gründe: Zunehmender Organisationsaufwand und immer heftiger werdender Gegenwind von Tierschützern.
Die letzten beiden Jahre konnte der Viehscheid von Maierhöfen wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden und heuer, wo die Traditionsveranstaltung eigentlich wieder möglich wäre, findet sie trotzdem nicht statt. „Die Weidegenossenschaft hat sich entschlossen, dass es keinen Viehscheid mehr gibt“, erklärt Thomas Holzer vom Viehscheidverein. Als Gründe nennt er den immer größer werdenden Organisationsaufwand und den Tierschutz. „Da werden einem Steine in den Weg geworfen“, deutet er an und erklärt, dass Tierschützer behaupten würden, die 30 Kilometer weite „Treiberei“ gehe gegen das Tierwohl.
Das bestätigt Herbert Mader. Als Alpmeister ist er für den gesamten Weidebetrieb zuständig. Zwölf Landwirte gehören der Weidegenossenschaft Maierhöfen derzeit nur noch an. Früher seien es einige mehr gewesen, erzählt er. Der Strukturwandel lässt grüßen. Von jeher dürfen nur die Mitglieder ihr Vieh auf der 30 Kilometer vom Dorf entfernten Alpe am Hochgrad den Sommer über weiden lassen. Heuer sind es 270 Stück.
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