Struktur bringt alte Kühe

Eines vorweg: Meist sind es mehrere Faktoren, die zum Erfolg führen. So auch bei der Musch-Göppel GbR, der Betriebsgemeinschaft der Familien von Helmut Musch und Bernhard Göppel aus Maria Steinbach in der Gemeinde Legau (Lks. Unterallgäu). Acht bzw. bis vor kurzem zehn 100 000-kg-Kühe bei einer Bestandsgröße von 70 Kühen sind einzigartig.

Wir beginnen bei den Soft Skills: Die Geduld der Betriebsleiter mit ihren Kühen ist beachtlich. „Eine gute Kuh geben wir nicht so schnell her. Auch wenn sie ein Problem hat, verkalbt oder länger nicht aufnimmt, helfen wir ihr, bis es ihr wieder gut geht“, sagt Helmut Musch in seiner ruhigen Art. Diese Geduld hatten sie zum Beispiel bei Etpat Mona, der Stammkuh der M-Linie. „Mona hatte vor einigen Jahren verworfen, zwei Wochen nach dem Trockenstellen. Sie kam kaum noch in Milch.“

In den meisten Betrieben würde so eine Kuh zum Schlachthof wandern. Nicht bei der Musch-Göppel GbR, denn Mona ist eine dieser guten Kühe, die es wert sind, geduldig zu sein. Und Mona dankte es. Sie steht heute im Stall mit 135 000 kg Lebensleistung (10/12,4 10 582 4,26 3,74) und ist längst wieder trächtig. Etwa ein Drittel der Herde geht auf Mona zurück. Ihr Urenkel AG Hirsch ist seit zwei Jahren ein töchtergeprüfter Stier, der bei der RBG Memmingen mit GZW 124 und Exterieur 116 noch immer verfügbar ist.