Energie neu denken

Dornbirn/Vorarlberg  Was tun, wenn ein mittelständischer landwirtschaftlicher Betrieb im Vorarlberger Rheintal mit 15 ha Grünland und 25 ha Schutzwald auf 20 Milchkühe und die Forstwirtschaft im Nebenerwerb setzt, der Betriebsnachfolger aber lieber mit richtig großen Maschinen unterwegs ist und nicht am Sonntagmorgen um 6 Uhr in den Stall zum Melken will? Es braucht ein anderes Standbein und das hat der inzwischen 50-jährige Tobias Ilg mit der Energieerzeugung gefunden.

Aus dem einen landwirtschaftlichen Betrieb sind inzwischen vier Standbeine geworden. Einer davon ist die Energiewerk Ilg GmbH in Dornbirn mit einer Biogas-, acht Biomasseheizanlagen, 45 km Fernwärmenetz, zwei Holz-Kraftwerken, vier Photovoltaikanlagen und einem Windrad. Ein nicht unbedeutender privater und gleichzeitig regionaler Energieversorger in Dornbirn, einer 50 000-Einwohner-Stadt, der jeden zehnten davon mit Strom sowie insgesamt 550 private, öffentliche und gewerbliche Objekte mit Wärme versorgt. Die Ressourcen stammen von eigenen Flächen beziehungsweise aus der unmittelbaren Umgebung. Kreisläufe werden ganzheitlich geschlossen, Energiekonzepte zu Ende gedacht. Hofnachfolger, Mastermind und Geschäftsführer Tobias Ilg hat inzwischen 32 Mio. € investiert.

„Ziel ist es, Energie regional, effizient und nachhaltig bereitzustellen. Wenn eine Anlage nicht effizient läuft, gehört sie abgeschaltet“, so Tobias Ilg über die Leitlinie zur Entwicklung seiner Betriebe. Und es wird laufend weiterentwickelt und umgesetzt bei Familie Ilg, seit über 20 Jahren.