Zwischen Hoffen und Bangen

Zwischen Hoffen und Bangen – so lässt sich die Stimmungslage bei den Vertretern der Berglandwirtschaft und der Alpwirtschaft beschreiben. Eine Stimmung, die die jüngste Mitgliederversammlung des Alpwirtschaftlichen Vereins im Allgäu AVA in Bad Hindelang deutlich prägte. Sorge bereitet den Bauern und Älplern vor allem das geplante neue Tierschutzgesetz und das zögerliche Vorgehen von Politik und Behörden beim Umgang mit dem Wolf.

Auch wenn er im Allgäu im vergangenen Jahr „eher unauffällig“ unterwegs gewesen ist, das Problem Wolf ist präsent, so der Vorsitzende des Alpwirtschaftlichen Vereins AVA, Christian Brutscher. Das viele Geld für Herdenschutz, etwa 12,4 Mio. € in vier Jahren, wäre anderswo in der Landwirtschaft sinnvoller angelegt. Der AVA fordere eine regulierende Bejagung wie bei jedem anderen Wildtier. „Sonst ist keine Weideviehhaltung und damit kein Erhalt der Kulturlandschaft möglich!“ Und von dieser vielgestaltigen Kulturlandschaft lebe nicht nur die bäuerliche Landwirtschaft, sondern auch der Tourismus. Erwiesenermaßen seien Gebiete mit Weideviehhaltung zudem die Paradebeispiele für Artenvielfalt.

Aber vor allem „grüne Ministerien“ legten der bäuerlichen Landwirtschaft Steine in den Weg, so Christian Brutscher weiter. Dabei brauche gerade das Allgäu die Vielzahl kleinerer Betriebe, um eine funktionierende Kulturlandschaft zu erhalten. Die bäuerliche Landwirtschaft bezeichnete er als unerlässlich für die Zukunft des ländlichen Raums.