Fritz, Nelly, Paula und Schnecki im Gespann

Bauernhof und Pferdehaltung, das war über Jahrhunderte untrennbar miteinander verbunden. Als Zugtiere verrichteten im Allgäu vor allem schwere Kaltblüter auf den Feldern die Arbeit vor den verschiedenen Geräten wie Pflug und Mähmaschine. Ab Mitte des letzten Jahrhunderts wurden diese Tiere durch die zunehmende Mechanisierung von Traktoren ersetzt und sind nun meist nur noch auf Festumzügen anzutreffen. Auf aktiven Milchviehbetrieben spielt die Pferdehaltung mittlerweile gar keine Rolle mehr, doch für Familie Schmölz vom Auerberg wurde es ein gelungener Neueinstieg.

Fritz hält anmutig den Kopf nach oben, und unter den Augen der vielen Zuschauer auf dem Georgiritt passt der imposante Wallach seinen Schritt den Klängen der Blasmusik an. Es ist wieder einer dieser besonderen Momente, in denen Richard Schmölz (46) klar wird, dass der Einstieg in die Pferdehaltung für ihn und seine Familie genau das Richtige war. Absehbar war dies, als der junge Kaltblut-Wallach im Alter von einem Jahr als Geburtstagsgeschenk an seine Frau den Hof betrat, aber keinesfalls.

Der Biohof am südlichen Auerberg mit knapp 60 Kühen bietet genug Arbeit für die junge Familie mit drei Kindern, und der „Nebenjob'“ als 2. Bürgermeister der Gemeinde Stötten hat den engagierten Betriebsleiter oftmals mehr gefordert als gedacht. Doch als der ehemalige Lehrling aus der Nachbargemeinde ein passendes Fohlen anbot, fand nach fast siebzig Jahren wieder ein Pferd den Weg auf dem „Winkelhof“.