Vegan ist das neue Bio

Die neue GAP ist eine Katastrophe“, sagte der geschäftsführende Landesvorsitzende des Bioland-Verbandes, Oliver Alletsee, bei der Tagung im Unterallgäuer Kronburg. Er kritisierte dabei vor allem die weiterhin stark flächenbezogene Förderpolitik der EU. Die drei großen Themen Wolf, Düngeverordnung und Weidepflicht waren weitere Kernelemente seines Berichtes. Bioland bemühe sich, hierbei die bestmöglichen Lösungen für die Biobetriebe durchzusetzen und agiere teilweise auch zusammen mit anderen Gruppierungen. Auf keinen Fall werde man aber die Klage gegen die bayerische Wolfsverordnung des Bund Naturschutz unterstützen, denn dieser denke nicht aus Sicht der Bauern, meinte Alletsee.

Bei der Düngeverordnung fordere der Verband eine Sonderregelung für Betriebe unter 50 ha Fläche und eine Fokussierung auf das Verursacherprinzip bei der nächsten Novellierung des Regelwerkes. Der Weidezugang für alle Bio-Rinder werde in ein bis zwei Jahren verpflichtend, ausschlaggebend dafür seien die Regeln der EU-Ökoverordnung. Vom Verband werde es keine detaillierte Definition der Weidevorgaben geben, dadurch sollen Ausstiegswellen wie in Österreich und Dänemark vermieden werden. Alletsee wörtlich: „Doch wer keinen Zugang zur Weide hat, wird Bio in Zukunft nicht mehr schaffen.“

Die aktuellen Entwicklungen am Biomilchmarkt beleuchtete Rüdiger Brügmann. Käse und Butter stützten schon seit mehreren Monaten durch leichte Zuwächse den Auszahlungspreis, doch bei Trinkmilch haben die Molkereien noch immer nicht den Absatz von Anfang 2022 erreicht. Der Verbraucher wurde durch schnelle und massive Preiserhöhungen im Handel abgeschreckt und Marktanteile gingen verloren. Nun müsse man auch noch zunehmend mit konventioneller Weidemilch und Ersatzprodukten konkurrieren.