Werbung für Original Braunvieh

Ein kleines Schild an der Bildsäule nordwestlich des Kronburger Ortsteils Oberbinnwang sorgt für interessierte Nachfragen bei vorbeiwandernden Menschen. Josef Stuiber, der Chronist beim Heimatdienst Illertal, hat es angefertigt. Es erinnert an 50 Jahre Original Allgäuer Braunvieh (OBV). Oben auf dem kürzlich angebrachten Infoschild ist die Allgäuer Herdebuchgesellschaft mit dem Gründungsjahr 1893 vermerkt. Bis zum Jahr 1975 war es nämlich noch gang und gäbe, dass auch im Illerwinkel nahezu flächendeckend Original Braunvieh (OBV) beheimatet war.

Das hatte sich 1969 mit dem US-Stier Norvicus geändert, der damals in die Rasse eingekreuzt wurde. Als Landwirtschaftsminister Hans Eisenmann seine Zustimmung für die Freigabe zur Einkreuzung der Brown-Swiss-Stiere gab, wurde die inzwischen vom Aussterben bedrohte Milchviehrasse immer mehr zum Kulturgut. 50 Jahre später gibt es nur noch in ganz wenigen Betrieben Original Braunvieh als ausschließliche Milchviehrasse. In Oberbinnwang aber hat ein Landwirt für diese fleischbetonte Milchviehrasse vor einigen Jahren sogar einen neuen Laufstall gebaut. Das direkt vermarktete, fein marmorierte OBV-Fleisch findet zunehmend Liebhaber, auch aus weitem Umkreis.

Am Platz mit der bekannten Bildsäule am Wallfahrtsweg nach Maria Steinbach kommen im Sommer viele Wallfahrer vorbei und können dabei die daneben weidenden OBV-Tiere bewundern. So mancher Besucher aus Berlin und Hamburg habe sich beim Altlandwirt erkundigt, was dies denn für eine schöne Rasse sei. Laut dem Senior sei mit dem Schild und den Kühen schon viel Werbung für die Rasse gelungen.