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Selber sägen statt verschenken

Die Säge ist mit einem Fahrgestell ausgestattet, und kann wahlweise auf dem Betriebsgelände oder direkt am Waldrand eingesetzt werden.

Mit seinen insgesamt 320 ha glaubte Herrmann Josef Sasse bis vor kurzem, dass sein Waldbesitz groß genug sei, um davon anständig leben zu können, doch dann kamen in drei Katastrophenjahren hintereinander Stürme, Dürre und eine Borkenkäferinvasion. Darum ist er froh, dass er nicht ausschließlich auf die Einnahmen aus dem Holzverkauf angewiesen ist. Er kann sich mit einem landwirtschaftlichen Betrieb und mit einer Spedition, die er zusammen mit weiteren Familienmitgliedern betreibt, auf zwei weitere Standbeine stützen.

Herrmann Josef Sasse verarbeitet mit seiner Wood-Mizer das Schadholz aus dem eigenen Wald

Sein Waldbesitz besteht aus rund 100 ha rund um Drolshagen in Nordrhein-Westfalen, der sich zu 60 % aus Fichte und zu 40 % aus Laubmischwald zusammensetzt. Weitere 220 ha überwiegend Kiefernwald befinden sich in Brandenburg in der Nähe von Frankfurt (Oder). Der Kiefernwald leidet zwar auch unter der Trockenheit der letzten Jahre, aber dort ist es bisher noch zu keinen flächigen Ausfällen gekommen.

Die Bandsäge erzeugt ein präzises und sauberes Schnittbild

Anders sieht es im Sauerland aus, wo Sasse in den vergangenen zwei Jahren rund 3.500 Fm Käferholz verkraften musste und weitere Ausfälle zu befürchten sind. Ein übersättigter Markt für Fichtenholz und der einhergehende Preisverfall sorgten schließlich dafür, dass eine kostendeckende Holzernte der Kalamitätsflächen nicht mehr möglich war und Sasse zurzeit ganze Bestände mit abgestorbenen Fichten im Wald stehen lassen muss.

Die Schmalbandsäge produziert deutlich weniger Sägemehl als eine Kreissäge

Flexibilität ist wichtig

Im Wald warten noch genug tote Fichten auf ihre Verarbeitung

Statt sein Holz weiterhin zu Dumpingpreisen an die regionalen Sägewerke zu verkaufen, hat sich Herrmann Josef Sasse dazu entschlossen, zumindest einen Teil des Käferholzes selbst zu verwerten. Warum sollte er daraus nicht Bretter, Bohlen und Kanthölzer sägen, um sie für eigene Bauprojekte zu nutzen? Ein mobiles Sägewerk sollte her, mit dem er wahlweise in Nordrhein-Westfalen oder in Brandenburg arbeiten kann. Nach einer ausführlichen Marktrecherche fiel seine Wahl auf die mobile Blockbandsäge LT 40 von Wood-Mizer. Mit ihr hat er nunmehr seit 2019 überwiegend Fichtenstämme, aber auch schon einige Laubhölzer zu Schnittholz verarbeitet. Für rund 40.000 € konnte er ein Ausstellungsstück der LT 40 erwerben, das genau seine Anforderungen erfüllte. Die Säge ist mit einem Fahrgestell ausgestattet, sodass sie wahlweise auf dem Betriebsgelände oder auch direkt am Waldrand eingesetzt werden kann. Wenn das Kalamitätsholz einmal bewältigt ist, will Sasse auch die Möglichkeit haben, die Bandsäge nach Brandenburg zu fahren, um dort Kiefernholz zu schneiden.

Maximal 90 cm dicke Stämme können auf der LT 40 verarbeitet werden

Um maximal flexibel zu sein, hat sich Sasse beim Antrieb für einen Dieselmotor mit 28 kW und gegen einen Elektromotor entschieden, der von Wood-Mizer ebenfalls angeboten wird. Mit einem maximalen Schnittdurchmesser von 90 cm kann die Säge nahezu alle Fichten des Waldbesitzers bewältigen. Höchstens ein Wurzelanlauf ist mal zu dick für die LT 40.

Sasse (34): Im Wald warten noch genug tote Fichten auf ihre Verarbeitung.

Beim Sägebett hat sich Sasse für die mittlere Variante mit 6,3 m Länge entschieden. Die gut 6 m langen Bretter, die sich damit erzeugen lassen, sind für seine Zwecke ausreichend. Die LT 40 kann aber auch mit Grundlängen von 5 oder 8,6 m geordert werden. Optional stehen Bettverlängerungen von 1,8 m, 3,6 m oder 7,2 m zur Verfügung.

Am Bedienpult wird der Sägevorgang gesteuert

Die Stammabschnitte rollt er manuell vor die Säge, von wo sie dann hydraulisch in das Sägebett gehoben werden. Wenn das Sägeband stumpf wird, nutzt Sasse den Schärfservice von Wood-Mizer, der ihm garantiert, dass er spätestens nach drei Werktagen ein komplett überarbeitetes Sägeband zurückbekommt.

Für den Hofausbau

Ob sich die Investition in ein eigenes mobiles Sägewerk amortisiert, wird sich wohl erst nach Jahren entscheiden. Kurzfristig betrachtet wäre es wahrscheinlich wirtschaftlicher gewesen, die Bretter im Lohnschnitt sägen zu lassen, aber Sasse denkt langfristiger und er will sich bei seiner Arbeitsplanung so wenig wie möglich durch externe Terminzwänge einengen lassen. Da er alle Arbeiten im Wald selbst ausführt und sich gleichzeitig um den landwirtschaftlichen Betrieb und die Spedition kümmern muss, sind seine Arbeitszeiten und damit auch die Holzmengen, die er einem Lohnsäger in einem bestimmten Zeitraum zur Verfügung stellen könnte, schwer kalkulierbar. Zurzeit dient das Fichtenholz aus dem eigenen Wald vor allem für den Bau von zwei Ferienhäusern in Brandenburg und den Ausbau des eigenen Hofs, doch auch nach der Käferholzphase will der Waldbesitzer einen Teil seines regulären Einschlags selbst verarbeiten. Ein weiterer Grund für die Wahl der LT 40 war deshalb auch die Langlebigkeit der Bandsägen von Wood-Mizer. Die Niederlassung in Deutschland wirbt auf jeden Fall damit, dass sie in den vergangenen 25 Jahren noch kein Sägewerk verschrotten musste.

Mit der Mobilsäge unterwegs in Bayern, ein Bericht vom Bayerischen Rundfunk

https://www.youtube.com/watch?v=KbSmNZetyVY
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