Sie sollen halten, solange sie müssen

Die jungen Waldbäume müssen in den ersten Jahren häufig vor Wildschäden geschützt werden. Je nach Situation ist ein Schutz der Einzelpflanze dem flächigen Schutz durch einen Zaun vorzuziehen. Wenn zum Beispiel bei einer Naturverjüngung nur wenige gepflanzte, klimastabile Mischbaumarten geschützt werden müssen oder kleinere Käferlöcher ausgepflanzt werden, können Wuchshilfen an der Einzelpflanze ihre Vorteile ausspielen.

Wuchshilfen aus Kunststoff werden im Wald zunehmend kritisch bewertet. Nach ihrer Verwendung vergrößern sie zum einen den Müllberg aus Plastik oder verschmutzen beim Verbleiben im Wald nach ihrer Zersetzung in Form von Mikroplastik unsere Gewässer. Neu entwickelte Einzelschutzmodelle werden deshalb mittlerweile meist aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Die Forstbranche erprobt derzeit unterschiedliche Materialien bzw. Konstruktionen.

Im Schulrevier der Waldbauernschule Kelheim in Bayern wurden im Frühjahr 2023 zehn unterschiedliche Modelle mit je zehn Exemplaren insbesondere aus Holz auf einer mit Douglasien bepflanzten Verjüngungsfläche überprüft. Zwar ist es für ein endgültiges Urteil noch zu früh, aber was einen „idealen Einzelschutz“ auszeichnet, lässt sich schon nach dem Aufbau und aus der Erfahrung mit weiteren Exemplaren der Waldbauernschule erkennen.