Brennholz aus Afrika

Einen Aufreger der besonderen Art liefert derzeit die Stadt Hamburg. Die will aus der Kohlenutzung aussteigen und sucht nach anderen Formen der Energieerzeugung. Da liegt Strom und Wärme aus Holz nahe. So weit, so gut. Alles super, möchte man meinen. Für Irritationen sorgt die Herkunft des Holzes. Das soll nämlich aus Namibia kommen. Dort drohen vor allem Dornakazien, die ökologisch wertvolle und als Weidefläche dienende Savanne verbuschen zu lassen. 14 Mio. t Holz wachsen laut Schätzungen dort jährlich nach, nur 3 Mio. t kann das Land selbst verwerten. Die Hamburger Umweltbehörde betont, die CO2-Bilanz des Ferntransports sei immer noch besser, als Kohle oder Öl zu verfeuern. Umweltverbände laufen Sturm gegen das Projekt. Sie verweisen auf Nutzungsmöglichkeiten vor Ort. Auch in der Forstbranche macht sich ein gewisser Unmut über dieses Konzept breit: „Da liegen die Wälder voll mit Schadholz und den Hamburgern fällt nichts besseres ein, als Holz aus Afrika heranzukarren“, lassen sich die Äußerungen in etwa zusammenfassen. Die Stadt Hamburg sagt, das Holz aus Afrika sei nur einer von vielen Bausteinen, um aus der Kohle auszusteigen und die Energieversorgung zu dezentralisieren. Man prüfe auch die Nutzung von Holz aus Deutschland.