Ein Guter Winter

Telefonieren ist in Zeiten der Ausgangssperren ja nicht verboten und so kann man sich auch ein Bild der Lage verschaffen. Das haben wir getan und entwerfen folgendes Bild der Situation: Ende Herbst und Anfang Winter hielt sich die Sägeindustrie mit ihren Anfragen noch deutlich zurück. Grund dürften die damals noch großen Lager an Käferholz gewesen sein. Auch die Importe aus Tschechien und Deutschland liefen noch – zum Ärger vor allem der Waldbauernverbände, die gleich mit einigen Presseaussendungen auf den Schaden für die heimischen Kleinwaldbesitzer verwiesen. Ungeachtet dessen kamen Lkw und Ganzzüge in rauen Mengen ins Land, um die entrindete Pracht der Käferflut den Spanern und Kreissägen auf die Förderbänder zu werfen.

Still und heimlich versiegte dieser Strom und siehe da: Heimisches Holz war wieder gefragt. „Plötzlich sprach die Sägeindustrie wieder von der oft strapazierten Partnerschaft mit der Forstwirtschaft. Ein Zufall – gerade zu dem Zeitpunkt, als aus dem Ausland kein Holz mehr reinkam“, erinnert sich Peter Michelitsch, steirischer Forstunternehmer und für seine pointierten Aussagen bekannt. Einige kleine Zugeständnisse beim Preis später und die Großbetriebe stiegen in die Nutzung ein. „Die arbeiten wie verrückt vor allem im Starkholz. Das bringt schnell viel Geld. Durchforstungen ließ man eher hintendran.“