Sicher im Schadholz

Die letzte Einschlagsstatistik hat Klaus Klugmann und seine Kollegen von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) aufgeschreckt. Jahrelang schwankte der jährliche Holzeinschlag in Deutschland um die 55 Mio. Fm. Mit den Stürmen der Jahre 2018 und 2019, vor allem aber mit der Borkenkäferkatastrophe in der Zeit danach stieg die Holzernte drastisch an, auf 80 Mio. Fm im Jahr 2020.

Besorgniserregend war besonders der hohe Schadholzanteil, der sich den Worten Klugmanns folgend seit 2015 verzehnfacht hat. Der Experte für Unfallprävention weiß, dass gerade im Tot- und im Laubschadholz das Unfallrisiko beträchtlich steigt. 2019 verzeichnete die SVLFG dementsprechend 36 tödlich Unfälle, deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Überraschenderweise – man muss sagen Gott sei Dank! – ist es 2020 nicht so weiter gegangen. Die Zahl der meldepflichtigen Unfälle folgte vielmehr dem langjährigen Trend und sank um 8 % auf ein neues Allzeittief. Auch die Zahl der tödlichen Unfälle ging wieder auf 26 zurück.

Klugmann sieht für diese Entwicklung mehrere Gründe: Gerade im Schadholz ist der Anteil der maschinellen Holzernte und der Profiunternehmen hoch. Außerdem dürften viele Waldbesitzer das Kalamitätsholz wegen der geringen Holzpreise stehen gelassen haben. Darüber hinaus haben sich in den vergangenen Jahren bewährte Arbeitsmethoden weiterentwickelt und neue sind hinzugekommen. Man denke zudem an moderne Arbeitsmittel wie die technischen und fernbedienbaren Keile.