10 % sind genug
Jegliche Befahrung von Waldböden belastet das Ökosystem Wald. Damit sie die Regenerationsfähigkeit, die Verjüngung und auch die Wasserspeicherkraft des Ökosystems erhalten können, dürfen sie nur sehr eingeschränkt befahren werden. Denn ein unversehrter Boden ist das Fundament einer ökologisch basierten Waldwirtschaft. Es müssen daher klare Regeln für das Ausmaß der Befahrung aufgestellt werden.
Mit 10 % Befahrungsfläche kann unser Wald mit Rückegassen in Abständen von 40 m erschlossen werden. Damit bleiben 90 % der Fläche unberührt. Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt ein machbarer Kompromiss zwischen einem naturnahen Waldmanagement und dem zugestandenen Anspruch des Menschen, Rundholz nachhaltig zu nutzen. Mit dem Wissen, dass jenseits der Feinerschließungslinien die Potenziale für Naturnähe, Bodenschutz und unzählige Stoffwechselprozesse liegen, müssen wir jedoch diese Gassenzwischenräume unter Schutz stellen.
So selten wie möglich
Waldboden erneuert sich durch den Kreislauf aus Wachstum, herabfallender Biomasse und Verrottung – er ist eine nach oben offene Membran und die Stoffwechselabteilung des Waldes. Der Wassergehalt ober- und unterflur steht im Austausch miteinander. Durch Befahrung würden dieser Naturraum immer wieder gestört werden – und sei es auch nur mit Kleinmaschinen wie den Rückeraupen.
Weil man Rückegassen nicht außerhalb des Ökosystems anlegen kann, ist ein Befahrungskonzept von erheblicher Bedeutung. Als Grundsatz sollte gelten, so selten wie möglich! Die frostfreien Winter geben uns keinen ausreichenden Zeithorizont mehr, in dem wir schadfrei mit unseren Forstmaschinen Waldboden befahren können. Es wird um Verfahrensmanagements zur Holzernte gehen und darum, das Ausmaß der Bodenbelastung unserer Verfahren einzubeziehen. Dabei steht die Anzahl der Überfahrten für die Risiken, denen der Waldboden aushesetzt ist. Deshalb muss man bei der Planung der Holzernte die Anzahl der Überfahrten bedenken.
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