Einkassierte Grüne
Die schwarz-grüne Koalition in Hessenhat zehn Jahre lang geräuschlos miteinander regiert. Die Grünen waren verglichen zu früher, als ein Joschka Fischer noch das Sagen hatte, geradezu handzahm. In der Verkehrspolitik zeigte sich das zum Beispiel beim Durchwinken des dritten Flughafenterminals in Frankfurt oder beim Dannenröder Wald, den die Grünen gegen alle Proteste der Umweltschützer für den Bau einer Autobahn roden ließen. Zuletzt ist der Zusammenhalt aber geschwunden. Warum sonst hätte Ministerpräsident Boris Rhein sie nach den Landtagswahlen im Oktober so schnell abserviert, um eine große Koalition mit der SPD einzugehen?
Es kriselte aber nicht nur regierungsintern, auch die Akzeptanz bei den Landwirten und Waldbesitzern geriet unter die Räder. Umweltministerin Priska Hinz hatte sie mit ihrer Politik so sehr gegen sich aufgebracht, dass sie ihr bereits angekündigtes Ausscheiden aus der Politik geradezu herbeisehnten. Als Beispiel ihrer Politik sei die Ausweisung des Grünen Bandes zum Nationalen Naturmonument genannt. Andere Fehlentwicklungen aus Sicht der Branche waren das Hessische Naturschutzgesetz oder das Einschlagsmoratorium in alten Buchenwäldern.
Umso mehr dürften sich die Waldbesitzer und Forstunternehmer über den kürzlich verabschiedeten Koalitionsvertrag gefreut haben. Zwar bleiben die Fachbereiche Umwelt, Land- und Forstwirtschaft unter einem Dach vereint. Geleitet wird es jedoch in Zukunft von der CDU, die nun viele Entscheidungen der Vorgängerregierung wieder einkassieren wird.
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