Feste Auslastung

Es ist manchmal erstaunlich. Alle Welt redet von den großen Schadflächen, die Stürme, Dürre und Borkenkäfer in Deutschland hinterlassen haben. Und dann kommt man in eine Gegend, wo das Thema scheinbar keine Rolle spielt, wo man durch große Fichtenwälder fährt, die unbeeindruckt grün dastehen. Meist heißt es dann, dass die Forstleute alles unternehmen, um Käfernester bzw. frisch vom Borkenkäfer befallene Bäume zu fällen und aus dem Wald zu schaffen und so den Wald retten.

In eben ein solches Waldgebiet hat es uns geführt, als wir den Forstunternehmer Thomas Weingardt aus Marienberg in den Kammlagen des Erzgebirges besucht haben. „Die Förster sind hier auf Zack“, sagte er. Dass der Wald so gut aussieht, liegt aus seiner Sicht aber auch daran, dass über 50 % der Flächen schon vorausverjüngt sind. Tatsächlich schieben sich überall jüngere und ältere Buchen zwischen den Fichten hoch, die zum Teil schon in der Minderheit sind. Der Waldumbau, mit dem die Waldbesitzer dem Klimawandel etwas entgegensetzen wollen, läuft also vorbildlich ab. Eine kleine heile Welt, auch wenn die Borkenkäfer in anderen Landesteilen Sachsens durchaus nennenswerte Schäden verursachen und vom Vogtland und Westerzgebirge her näher rücken. Im Elbsandsteingebirge haben sie schon ganze Arbeit geleistet.