Finanzen: Immer schön flüssig bleiben
Strukturwandel, technischer Fortschritt und Wettbewerb führen dazu, dass in der Landwirtschaft die Betriebe größer werden. Mit steigender Größe steigen neben den Zahlungen auf den Finanzkonten auch die Mengenumsätze und damit verbunden auch die Risiken, den Überblick zu verlieren, und im schlimmsten Fall zahlungsunfähig zu werden.
Der Hebel bei Preisveränderungen auf der Ausgabenseite wirkt aufgrund der einzukaufenden Mengen bei großen Betrieben deutlich stärker. Der Betrieb wird damit anfälliger für Engpässe. Eine laufende Liquiditätsplanung, am besten mit Soll/Ist-Vergleich, wird damit existentiell. So lassen sich Defizite frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Wie wichtig es ist, bei steigender Betriebsgröße die Liquidität im Auge zu behalten erläutert Tabelle 1. Sie zeigt beispielhaft zwei in der Produktion identische, gleichleistende Betriebe aus der Beratungspraxis: Betrieb 1 mit einem Durchschnittsbestand von 500 Milchkühen und Betrieb 2 mit 80 Tieren. In der Variante wurde lediglich der Futtereinkaufspreis um 1 Cent/kg Milch erhöht. Im Saldo wird der Hebel der Preisveränderung deutlich. Betrieb 1 mit 500 Milchkühen hatte vor der Preisveränderung monatlich eine Ansparung von 1.354 Euro. Nach der Preiserhöhung fehlen diesem Betrieb schon 2.604 Euro im Monat. Beim Betrieb mit 80 Milchkühen ist es nach der Preiserhöhung dagegen „nur“ ein Geldbedarf von 410 Euro.
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