Andresen: Kandidatur für den Bundestag und Ärger mit Tierrechtlern

Ende vergangener Woche erhob Animal Rights Watch (ARIWA) jedoch Vorwürfe gegen Andresen, wie der Spiegel berichtete. Die Tierrechtsorganisation hatte nach eigenen Angaben Videos von einem Schweinestall im vorpommerschen Siedenbollentin veröffentlicht. In dem Betrieb, der laut ARIWA Andresen und seinem Vater gehöre, würden die Tiere in engen Kastenständen gehalten, sodass sie im Liegen ihre Beine nicht ausstrecken könnten, heißt es auf der ARIWA-Website. Eine Sau hätte regungslos im Abferkelgitter gelegen, eine andere hätte Entzündungen an den Zitzen und verletzte und tote Ferkel seien zu sehen. „Die Zustände in dieser Schweinezucht spiegeln den Branchendurchschnitt wider“, gab ARIWA, die den Betrieb anzeigen wolle, an.

In einer Stellungnahme auf Facebook schreibt Andresen: „Natürlich finde ich die Bilder in dem Video nicht schön anzusehen. Ich bedaure es daher sehr, dass diese von einem Betrieb stammen, an dem ich Anteile halte. Deshalb habe ich auch umgehend das zuständige Veterinäramt informiert um sicherzustellen, dass im Betrieb auch weiterhin alle tierschutzrechtlichen Vorgaben eingehalten werden.“ Seiner Ansicht nach entstehe der Verdacht, dass aus politischen Gründen gezielt ein Streiter für die Rechte von Bauern zum Schweigen gebracht werden solle. Er fordere die Medien auf, mehr Raum für eine lösungsorientierte Debatte über Tierwohl und die Zukunft der Bauern zu schaffen.

Als haltlos wiesen die Freien Bauern die Vorwürfe gegen Andresen zurück. „Wir haben manchmal andere Vorstellungen von Agrarpolitik als Dirk Andresen, aber wir wollen nicht schweigend zusehen, wie ein engagierter Berufskollege durch professionelle Hetze persönlich diffamiert wird“, sagte Reinhard Jung, Politikreferent der Freien Bauern.