Milchdialog: Agrar- und Marktpolitik müssen sich ändern
In einem gemeinsamen Positionspapier heißt es unter anderem: „Die Ausrichtung der aktuellen Agrar(markt)politik und auch der europäischen Handelspolitik, die vor allem die Unternehmen der Ernährungsindustrie begünstigt, führen dazu, dass ein so hochwertiges Lebensmittel wie die Milch nur noch als Rohstoff betrachtet wird, der möglichst billig und in ausreichender Menge vorhanden sein soll, um Verarbeiter und Handel über einen billigen Rohstoff-Einkauf wettbewerbsfähig zu machen und auch globale Märkte erobern zu können.“ Dass die Herstellung zu europäischen Standards einen hohen Einsatz von Ressourcen fordere, finde sich in den Erzeugerpreisen nicht wieder, heißt es weiter.
Die Verbände fordern die Bundesregierung in dem Papier auf, das Freihandelsabkommen Mercosur nicht zu ratifizieren. Zudem sollten „auch keine Verhandlungen von Freihandelsabkommen der EU mit Neuseeland und mit Australien, die mehr unqualifizierte Milch- und Rindfleischimporte in die EU bringen werden“, geführt werden.
Zudem fordern die Organisationen, dass bei der Gemeinsamen Marktordnung umgesteuert wird. Um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern, müsste die GAP einheitlich definiert sein. Die Ausrichtung der europäischen Agrarmarktpolitik auf weltweite Wettbewerbsfähigkeit über Billigpreise müsse überdacht werden.
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