Marktkommentar von Mechthild Cloppenburg, Marktexpertin Fleischwirtschaft
Weniger Schweine geschlachtet
Innerhalb von zwei Wochen brach der Preis von 1,66 Euro/kg auf 1,47 Euro ein. Dies entspricht einem Verlust von fast 20 Euro/Tier für die Schweinemäster. Der bestehende Angebotsstau hat sich etwas abgebaut, dennoch wird im Nordwesten von Deutschland weiter über Angebotsüberhänge berichtet.
Insgesamt ging die Zahl der geschlachteten Schweine in Deutschland zurück. Im ersten Halbjahr 2020 wurden mit 26,81 Mio. Schweinen 1,6 % weniger geschlachtet als vor einem Jahr. Unabhängig von den reduzierten Schlachtkapazitäten der vergangenen Monate spielt hier insbesondere der fortlaufend sinkende Schweinebestand in Deutschland eine große Rolle. Zusätzlich wurden weniger Schlachtschweine aus dem Ausland eingeführt. Da das mittlere Schlachtgewicht im Auswertungszeitraum um 500 g gestiegen ist, sank die erzeugte Fleischmenge mit einem Minus von ein Prozent weniger deutlich. Auch für die zweite Jahreshälfte des laufenden Jahres wird ein leichter Rückgang der Schweineschlachtzahlen erwartet.
Leichte Impulse für die Nachfrage werden aktuell von den Exportgeschäften mit Schweinefleisch gemeldet, besonders die Ausfuhren nach China steigen rasant. Allerdings führte Deutschland im ersten Halbjahr 2020 weniger Schweinefleisch aus als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Grund für die leicht um ein Prozent gesunkenen Exporte liegt in den verringerten Lieferungen innerhalb der EU. Diese sanken von Januar bis Juni um acht Prozent was durch die Steigerung der Ausfuhren in Drittländer nicht ausgeglichen werden konnte.
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