Pflanzenbeschau vor riesigen Aufgaben

Ausgedehnte Fichtenbestände prägen das Aussehen der Kulturlandschaft in Südniedersachsen. Doch die Wälder verändern sich rasant. Ein Grund dafür war unter anderem 2018 der Orkan „Friederike“, der besonders bei den Flachwurzlern wie der Fichte einen ersten enormen Schaden verursachte. Die dadurch nicht mehr ausreichende Wasserversorgung machte die Fichten in Kombination mit den langen und trockenen Sommern 2018 und 2019 extrem anfällig gegenüber dem Borkenkäfer.

Insbesondere der starke Borkenkäferbefall zerstört die heimischen Wälder in einem Ausmaß, das sich erst in einigen Jahren in seiner vollen Dimension zeigen wird. Denn ein Großteil der befallenen Bäume sind noch nicht gefällt, sondern stehen derzeit teilweise braun und abgestorben im Wald. Obwohl schon jetzt der Anfall von Kalamitätsholz auf ein nie dagewesenes Maß angestiegen ist, reichen die Aufbereitungskapazitäten bei Weitem nicht aus. Wurde das Holz bereits geerntet, sind die Rundholzstämme meist zu eindrucksvollen Holzpoltern gestapelt, die nun auf den raschen Verkauf und Abtransport warten.

Wenn diese Rundhölzer für den Export in Drittländer bestimmt sind, gelten dafür die phytosanitären (pflanzengesundheitlichen) Anforderungen des jeweiligen Einfuhrlandes. Diese sollen verhindern, dass eine Einschleppung und Verbreitung von Schadorganismen mit dem Holz erfolgt. Ein Pflanzengesundheitszeugnis (PGZ) bestätigt amtlich für den Export in Drittländer, dass das Holz keine Quarantäneschadorganismen sowie sonstige Schadorganismen enthält und frei von Erde, Bewuchs und Unkrautsamen ist. Dieses PGZ wird von den Pflanzenschutzdiensten der Länder ausgestellt, in Niedersachsen ist das die Landwirtschaftskammer.