Milliardenschaden für Schweinehalter
Vergangene Woche konnte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) für Deutschland angesichts drückender Überhänge und sinkender Fleischpreise dem Marktdruck nicht mehr standhalten: Die Schlachtschweinenotierung wurde um 8 Cent auf 1,19 €/kg Schlachtgewicht (SG) heruntergesetzt. Seit Mitte September nach dem ersten Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) war sie auf niedrigen 1,27 € stabil gehalten worden.
Nach Angaben der VEZG konnte dem Preisdruck der Schlachtunternehmen nicht mehr ausgewichen werden. Im Sog der verringerten Schlachtschweinepreise kam es auch bei Sauen und Ferkeln zu Notierungsabschlägen. Zwar hat Tönnies in Rheda-Wiedenbrück in der vergangenen Woche seine neue Schinkenzerlegung gestartet und kann nach eigenen Angaben bis zu 40.000 Schweine in der Woche mehr schlachten.
Doch gleichzeitigt nimmt das Schweineangebot saisonal zu. Der laut der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) auf rund 600.000 Tiere angewachsene Schweinestau kann, wenn überhaupt, nur langsam abgebaut werden. Hinzu kommt, dass in der gesamten EU von großem Preisdruck am Fleischmarkt berichtet wird, weil Analysten zufolge „große Mengen um jeden Preis weggedrückt werden müssen“. Tönnies kündigte zumindest für Partnerbetriebe an, dass überschwere Schweine gezielt abgenommen und die Maske verschoben werden soll.
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