Erst kalkulieren, dann pachten
Ohne Zweifel hat es sehr gute Ackerbaujahre gegeben. Jahre, in denen das Zahlen hoher Pachtpreise möglich war – doch das ist nicht von Dauer. Auch die jüngst begonnen Preishausse an den Agrarmärkten sollte nicht über andere Herausforderungen hinwegtäuschen: Die Neufassung der DüVo, Ausweisung der Roten Gebiete, das Insektenschutzgesetz oder der Wegfall der Pauschalierung für größere Betriebe ab 2022 sind alles andere als gute Gründe für steigende Pachtpreise.
Wenn Höchstpreise in einer Region gezahlt werden, macht dies schnell die Runde. Bei Pachtpreisen jenseits der 700 Euro/ha stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Zu beobachten ist, dass viele Betriebsleiter aus dem Bauch heraus entscheiden oder sich vom aktuellen Marktniveau treiben lassen. Wenngleich Bauchentscheidungen nicht immer die schlechtesten Entscheidungen sein müssen, sollte doch jeder Betrieb, der aktiv am Pachtmarkt unterwegs ist, seine eigene betriebliche Schmerzgrenze kennen. Größe allein ist nicht alles. Nur wer seine Zahlen kennt, kann richtig kalkulieren und damit eine solide Basis für das weitere Fortbestehen bilden.
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