Ut miene Schooltied

Inscholt bün ick dat erste Mol in´t letzte Kriegsjohr, 1944 in Hars.1945 nochmol, wiel de meiste Tied Fliegeralarm wör und dor no har de Tommy de Schol besett. Üm de Inscholung wor nich feel Weswark mokt. Min Süster, de 14 Johr öller wer as ick, het mi achtern op Fohrrad klemmt un bien Scholmester afgeben.

Dat wär de ganze Inscholung. Uns Schol wär en enklassige Dörpschol. Acht Johrgänge, in en Ruum, en Scholmester und so stückerwat 35 Kinner. Regeert wör mit´n Stock, Wöllerwör und Demokratie geft nicht veel. „Börnaut“ erst recht nich. Het uk nüms seelischen Schoden von nom. Und wenn de Stock mol affhan komen wer, muß de Delinquent em sick sülbst noch holn. Dur immer beten länger mit dat Trüchkomn.

De öllern Jungs op de letzte Bank, wat wern dat för uns lütje Stöpkes för grode Kerls. Dat wer uck temlich dat erste mol, dat wie mit fremme Kinner engern Kontakt harn. Wern bit sowiet blos inn Oellernhus opwussen. Enige kunnen noch gorkeen Hochdüütsch, snacken, blos Platt. So wör dat uck mit lütt August. August wör slimm dran, har sein Öllern fröh verloren. Wörn Kriegsweise und bi sien Grotöllern opwussen. Kunn deswegen uck ken Hochdüütsch. Richtige Bökertasch har he ok nich, har blos son afsetde Meldertasch vont Militär de em meist bit op de Hacken hung. Sien Scholwech wör ungefehr veer km lang und vonwegen Teerstrot as vondog, ne en Sandweg und anne Siet lütten Pad för Radfohrer und Footgänger. He wer obern plietschen Kerl un har dat mit de School bi Tiets öbersehn, wo dat op rutlopen de. He har dat nu all en poor Dog mitmokt, dor het he enfach sein Bökertasch inne Bank lingen loten und af no Hus.

De Scholmester krech dat noch rechtiedig op Sicht und reep em achterran „August, du hast deine Bücher liegen lassen!“

August wer ober nicht op´n Mund fulln und anter vorts „Behol man dor, ick kom doch nich weller.“ Se möt em to Hus ober doch woll weller losschickt hem, denn he wör no acht Johrn uk entloten.

Fallt mi noch in, bi de groten Jungs wär uck noch Alfred. He wär nich gans so grot wi de annern, also beten lütjet. Afred regel dat mit de Züchtigung op sine Ort. He seet in de letzte Reg, glieks ünnert Finster, wenn he mark, dat wor ernst und de Scholmester kem mit´n Stock, denn stünn he op, Finster open und wech wer he. Vörsichtshalber kem he denn nächsten Dag uck gornig erst. Ober so lep dat nu mol eben aff. Wär nich alls to´n Besten in de „gode ole“ Tied, ober allns beten anners und vör allen, allns beten enfacher und unkomplizierter.

Ick gröt jau all von Harten und blieft gesund.