„Ruinöse Situation für Erzeuger“ – die Preise sinken weiter

Nach Angaben der ISN ist das Angebot an schlachtreifen Schweinen so gering wie zuletzt 2007. Die Nachfrage sei aber ebenfalls schwach und die Schlachtunternehmen forderten immer wieder Preisrückgänge. Zuletzt sei der Druck durch deren Hauspreise so groß geworden, dass die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Notierung um weitere fünf Cent gesenkt habe. Der deutsche Schweinepreis liege trotz ebenfalls deutlicher Preisrückgänge in den anderen EU-Ländern derzeit 39 Cent hinter Spanien, 20 Cent hinter Dänemark und 21 Cent hinter Frankreich.

Die ISN geht von Verlusten von mittlerweile mehr als 40 Euro pro Schwein aus und bezeichnete die Situation für die Erzeuger als „unerträglich und ruinös“. Verschärft werde die Situation durch Ärger bei der Initiative Tierwohl (ITW): Hier gebe es Probleme bei der Auszahlung des Bonus von 5,28 Euro pro Tier.

Die ISN forderte die abnehmende Seite auf, sicherzustellen, dass der Absatz der ITW-Ware funktioniert. Vor allem der LEH sei dabei gefordert, da dieser jüngst den Umstieg auf die höheren Haltungsstufen 3 und 4 angekündigt hat. Nun müsse er dafür sorgen, dass Schweine aus den Haltungsstufen 1 und 2 vernünftig bezahlt werden. Ansonsten sei es „völlig utopisch“, dass annähernd genug Schweinehalter auf höhere Stufen umstellen würden. Wichtige Voraussetzungen dafür seien, auch Verarbeitungsware und Ferkelerzeugung einzubeziehen und den generellen Preisdruck zu beenden.