Kartuffelarnt na´n Krieg

In lezten Kriegsjoahr un in eersten Noakriegsjoahr mössen dä Schöler von dä oberen Schoolklassen in dä umliegenden Dörper bi dä Kartuffelarnt helpen. Dä Buern un öhre Gehilfen wärn oft noch in Kriegsgefangenschaft, sodat Helpslüe fehlen däen. Wi Schöler keimen mit dä lütje Bimmelboahn up dän entspräkenden Bahnhoffe an. Een Peerspann ut dän Dörp hole us samt Gepäck af! Dat wär schon een Belewnis för sik! Use Klasse keim in een lüttjes Dörp – un ick mit dree Klassenkameroaden up eenen grötteren Buernhoff. Dä anneren Schöler wärn up annere Höf verdeelt. Up „usen“ Hoff wär dä Buer noch in Kriegsgefangenschaft.

Dä Schwester von dän Buern, moake dä Binnenwirtschaft; Buten wär een Olendeiler taustännig. Dä Tante begrüße us fründlich un wiese us use Schloapkoamer tau. Düsse leig ganz boben in Hus. Et wär rustikoal aber sauber inricht un har een paar lange, schmole Fenster, dä fast bet an Fautbodden recken.

An annern Moin noa´n Fröhstück ging ät mit Peerspann noan Felden. Hier w de Kartuffeln all mit Haspelplog in Reegen utgeplögt. Wi mössen se mit een paar Fruens ut´n Dörp in Körf upsammeln. Düsse Arbeit wär för us ungewohnt, aber wi arbeien us in. An dat Kniepen in Rücken mössen wi us gewöhnen. Dafür freuen wi us jürmmer up dä Mahltien, dä hier rieklicher utfullen as bi uns inne Stadt. Besonners oabends bi dä Melkzuppen häbt wi düchtig taulangt. Dä Folge wär, dat wi nachens een oder tweemal na dä Toilette mössen. Dä Weg dahenn wär betten beschwerlich, dat WC weer in´n Kaustall. So mössen wi Jümmer dörch ganze Hus lopen. Düsse Upwand wär us doch een betten umständlich. Doch wi harn ja in use Koamer, dä fast bit up dän Fautbodden recken. Na een paar gelungenen Verseuken wörn düsse dann tau „Blasenerleichterung“ zweckentfremdet.

Eens Moin bi´n Fröhstück segge Oma: „Hebt jü oak dat Regenschuer hört, dat war ganz schön heftig. „Oma,“ segge dä Tante, „Dü hast drömt. Kiek doch mol rut, dä Hoff is ganz dröge.“ Noa een paar Dagen Oma wedder: „Et hat wedder regent; dat hat richtig pladdert.“ Alle keiken sik an un dachten: Oma hat wedder drömt. Een paar Dage later meen dä Tante tau us: „Achtern Hus in Goarden stoaht Appelböhme; wenn jü wüllt, könnt jü geern paar Appels tau Eten upseuken. Dat hät wi geern doan.

Bi dä Gelegenheit kreigen wi tau seihen, dat dä Fenster von use Koamer genau öber Omas Schlopzimmer wärn. Und unner Omas Fenster wär dä Inloop von de Dakrinne in den Regenwasserkanal. Düsse Kanal wär mit ´ne dünne Blechplatte afdeckt. Da güng us een Licht up: Oma har Recht mit dä Regenpladderei! Dä Blechplatte was een gauen Resonansbodden för dat Schuer, dat ut een van use Fenster keim.

Wi hebt düsse Erkenntnis för us beholen, denn wi wollen up düssen „Kormfort“ nich gern verzichten. Un dä Kartuffelarnt wär doch ´ne schöne Awwechselung in schwoarer Tied!