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GARTEN & NATUR

Wasserschloss mit einzigartiger Allee

Das Wasserschloss Evenburg in Leer bietet Besuchern sowohl innen als auch im Schlosspark viele Sehenswürdigkeiten.

Mit seinen Türmchen und Zinnen sowie dem Burggraben ist das gotische Wasserschloss Evenburg im Leeraner Ortsteil Loga (Landkreis Leer) ein Anblick, wie man ihn in Ostfriesland nicht unbedingt erwartet. Seit 1975 befindet es sich im Besitz des Landkreises Leer und wurde 2014 zum „Zentrum für Gartenkultur“. Dabei spielt das Thema Garten nicht nur in den sechs Hektar großen Grünanlagen eine Rolle, sondern auch in den Ausstellungen des Schlosses.

Wer sich der Anlage nähert, trifft zunächst auf die in Teilen erhaltene Vorburg aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, die heute unter anderem das Schlosscafé beherbergt. Ein großzügiges Rondell dahinter gibt den Blick frei auf den Park und das Schloss, welches 1642 von Oberst Erhard Reichsfreiherr von Ehrentreuter als barockes Wasserschloss erbaut und nach seiner Frau, Eva von Ungnad, „Evenburg“ genannt wurde. 1690 ging der Besitz auf die Grafen von Wedel über, und Mitte des 19. Jahrhunderts ließ Carl Georg Graf von Wedel das Schloss in dem neugotischen Stil umbauen, in dem es sich heute, nach langjähriger Sanierung durch den Landkreis, präsentiert.

Garten ist großes Thema

Carl Georg von Wedel führte auch die Umgestaltung des Parks in einen englischen Landschaftsgarten fort und gründete auf dem Gelände einen Gartenbaubetrieb. Dieser war über vier Jahrzehnte lang führend in Nordwestdeutschland; noch bis in die 70er-Jahre hinein gab es dort eine Gärtnerei. Im Schloss zeigt eine Dauerausstellung das Leben und Wirtschaften einer Adelsfamilie sowie Gartenkultur in Ostfriesland. Hauptattraktion des heutigen Schlossparks ist die große Evenburg-Allee, die in ihrem Aufbau einzigartig ist im Nordwesten. Kehrt man dem Schloss den Rücken zu, erstreckt sich in der Ferne die 950 Meter lange Allee in voller Schönheit. Linden so kerzengerade wie die Säulen einer gotischen Kirche lassen an ihren Kronenspitzen nur noch einen schmalen „Himmelsstrich“ erkennen. Flankiert und geschützt werden sie in Seitenalleen von Eichen und Buchen. Auf der Südseite des Parks, wo sich die Wasserläufe und Wege unter anderem zwischen Platanen und Zypressen hindurchschlängeln, haben im Frühjahr Krokusse, Narzissen, Waldmeister und Taubnesseln ihren großen Auftritt. Obstbaumwiesen und Weiden umgeben hier den Park, während der Weg an Zingel- und Seerosen-Teich sowie einer Anhöhe mit einem imposanten Lindenrondell entlangführt. Vorbei am Fischteich, über den sich malerisch eine riesige Hängebuche ergießt und dessen Zuflüsse zwei weiße Brücken überqueren, endet der Rundgang schließlich wieder vor dem Schloss.

Bemerkenswert im Evenburg-Schlosspark ist die lange Allee.

Kräuter und Stauden

Eine Reminiszenz an die Blütezeit der Gärtnerei sind die Kräuter- und Gemüsebeete, die neben dem Spielplatz und einer wunderschönen 200 Jahre alten Magnolie angelegt wurden. Die Ernte aus diesen Beeten dient in der Saison Familienpicknicks und Kräuterseminaren.

Gewürdigt wird zudem das Werk Ernst Pagels (1913-2007), der in Leer eine Gärtnerei führte und zu den bedeutendsten deutschen Staudenzüchtern mit Weltruhm gehörte. Ihm ist im Schloss ein eigener Raum gewidmet. Wer seine Züchtungen in natura bewundern möchte, findet diese im „Pagels-Beet“.

TIPP

Der Schlosspark ist ganzjährig geöffnet und kann unter Einhaltung der jeweils gültigen Kontaktbeschränkungen besucht werden; der Eintritt ist frei. Mehr zu den Öffnungszeiten des Schlosses sowie Führungen, Eintrittspreisen und aktuellen Coronamaßnahmen: https://evenburg.landkreis-leer.de

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