Spülbohrung sorgt für Verärgerung

Die Nerven liegen blank in Hohenassel, Samtgemeinde Baddeckenstedt, Landkreis Wolfenbüttel. Wenige Hundert Meter hinter dem Dorf erstreckt sich auf sportplatzgroßer Fläche ein grauer Schlammteich. Dort verläuft künftig die 380-KV-Leitung, die der Stromnetzbetreiber Tennet gerade baut, als Erdkabel - in der Region auch gern Siggi-Kabel genannt in Anlehnung an Sigmar Gabriel, in dessen früheren Wahlkreis ein Teilabschnitt verläuft.

Seit zehn Jahren schon setzt sich Gerd Nölcke, Landwirt aus Hohenassel, intensiv mit dem Thema auseinander und muss heute feststellen: „Meine schlimmsten Befürchtungen sind eingetreten, zwei Hektar Land sind erstmal nicht mehr zu bewirtschaften.“ Unzählige Termine, Baustopps, Termine mit dem Anwalt, sogar Strafanzeigen umschreiben sein Dilemma. Nölcke spricht von „schwersten“ Umweltschäden. „So etwas hätte man gar nicht planfeststellen dürfen, der Landkreis Wolfenbüttel und die Planfeststellungsbehörde schieben sich jetzt gegenseitig den Schwarzen Peter zu.“

Aus diesem Grund wollte Nölcke den Beitrag in der LAND & FORST, Ausgabe 38/2021, in dem wir ausführlich über den Leitungsbau berichteten und in dem Landwirte wie Landvolkvertreter der Bauausführung im Raum Wartjenstedt sowie der bodenkundlichen Baubegleitung durch das externe Ingenieurbüro Geries (Reinhausen, Landkreis Göttingen) insgesamt ein gutes Zeugnis ausstellen, nicht unwidersprochen lassen. „Bei uns hier ist die Messe zwar gelesen, wir können hier nichts mehr ändern. Aber wir wollen unsere Berufskollegen sensibilisieren, da es ja mit dem Suedlink schon bald die nächste Erdkabel-Baustelle gibt.“