Gefährlicher Schwarzer Rindenbrand

Seit etwa 20 Jahren wird ein „Schwarzer Rindenbrand“ genanntes Schadbild an Apfelbäumen beobachtet. Diese Bezeichnung der Erkrankung beschreibt überaus zutreffend die Symptomatik: Häufig tritt er in der Nähe von Verletzungen auf. Beispielsweise an Rindenrissen, Schnittwunden oder Sonnenbrand. Hier verfärbt sich die Rinde dunkelbraun bis schwarz. Auf diesen mehr oder weniger ovalen, etwas eingesunkenen Stellen, „Canker“ genannt, bilden sich zunächst warzenartige Erhebungen, die Rinde reißt auf und schwarze Fruchtkörper brechen hervor.

Unter der Rinde zeigen sich beim Anschnitt scharf abgegrenzte, dunkelbraun gefärbte Nekrosen (totes Gewebe). Die Rinde löst sich teilweise ab; das darunter sichtbar werdende Holz ist schwarz verfärbt. Diese Läsionen werden anders als einfache Verletzungen kaum vom gesunden Rindengewebe überwallt. Die Wunde heilt also nicht. Wenn der Canker den gesamten Trieb umfasst, stirbt dieser ab. Ist der Stamm von Jungbäumen betroffen, bedeutet dies das Ende des Baums.

Bei der Suche nach dem ursächlichen Schaderreger stieß man in intensiven Untersuchungen immer wieder auf Pilze der Gattung Diplodia. Verschiedene Arten dieser Gattung kommen weitverbreitet an Gehölzen als Erreger von Rindenbrand, Welke oder Triebsterben vor, beispielsweise Diplodia pinea (Sphaeropsis sapinea), der Erreger eines Triebsterbens an Kiefern.