Fehlende Vollmacht kann teuer werden

Durch Krankheit oder Unfall kann jeder in die Situation geraten, ganz oder teilweise nicht mehr handlungsfähig zu sein. In solchen Fällen kann es nötig sein, einen rechtlichen Betreuer zu bestellen. Hat die betroffene Person aber weder mit einer Vorsorgevollmacht noch mit einer Betreuungsverfügung bestimmt, wer seine Angelegenheiten für sie regeln soll, kann das nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld kosten. So erging es Landwirt Heinrich Meyer aus dem Landkreis Uelzen. Im November 2020 verunglückte der damals 57-Jährige schwer. Er brach sich den 3. und 4. Halswirbel bei einem Sturz aus nur zwei Metern Höhe und ist seitdem querschnittsgelähmt. Zwei Tage nach dem Unfall musste er nochmals operiert werden. Da Meyer zu diesem Zeitpunkt handlungsunfähig war und keine Patientenverfügung hatte, war das Einverständnis eines Betreuers in diese ärztliche Behandlung notwendig. Da der Landwirt längerfristig auf dem Betrieb ausfiel, sollte seine Ehefrau Corinna Grau-Meyer vom Amtsgericht Uelzen als vorläufige rechtliche Betreuerin bestellt werden.

„Das ging sehr schnell und unbürokratisch – ich war begeistert“, erinnert sie sich. Kurze Zeit später wurde in einem persönlichen Gespräch mit einer Rechtspflegerin des Gerichts festgelegt, dass die Betreuung bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus bestehen soll, die für Anfang Juni geplant war.